Removal

Net Zero 2035: CO2-Emissionen 90% reduzieren, 10% dauerhaft entfernen.


Was tun mit unseren letzten 10 %?

Die Entnahme von CO2 aus der Atmosphäre wird als „Carbon Dioxide Removal“ (CDR) bezeichnet. Derzeit werden weltweit Forschungsanstrengungen unternommen, die das Ziel verfolgen, verschiedene nachhaltige Verfahren für CDR zu entwickeln.Beispiele könnten die Wiedervernässung von Mooren, Humusaufbau in der Landwirtschaft oder geeignete Anlagen zur Filterung und Speicherung von CO2 (sog. Direct-Air-Capture and Storage -DACCS) sein.

Klimawald MUC

Eine schon heute angewandte Methode ist die Aufforstung und Wiederaufforstung von Wäldern. Daher haben wir bereits 2021 damit begonnen, gemeinsam mit der gräflich Arco´schen Forstverwaltung Forstflächen in Bayern zu einem widerstandsfähigen „Klimawald“ umzubauen. Das befähigt den Wald, zusätzliches CO2 aus der Atmosphäre zu binden, das auch bei der Holzentnahme durch die weitere Nutzung als Bau- oder Möbelholz langfristig gebunden bleiben soll.


Ziele des Klimawaldes MUC

  • Schaffung eines gegen die Folgen des Klimawandels resistenten Klimawalds, der langfristig mehr CO2 aus der Atmosphäre entnehmen kann als herkömmliche Wirtschaftswälder
  • Erhalt des regionalen Waldreichtums und der damit verbundenen Arbeitsplätze
  • Förderung der regionalen Biodiversität
  • Entstehung eines attraktiven Naherholungsraums in der Region
  • Durch die Verwendung des Holzes aus dem Klimawald als Bau- und Möbelholz wird das im Holz gespeicherte CO2 möglichst langfristig gebunden
  • Dadurch werden zusätzlich Emissionen an anderer Stelle vermieden, beispielsweise durch die Verwendung von Holz anstelle von Beton beim Bau von Häusern
  • Der Klimawald MUC leistet als ungestörter Lebensraum vieler Pflanzen und Tiere einen wichtigen Beitrag zur Biodiversität.
  • Im Klimawald MUC werden möglichst klimaresistente Arten angepflanzt. So entwickelt der Wald im Lauf der Zeit seine Widerstandsfähigkeit gegen den Klimawandel.
  • Bis zur Mitte des Jahrhunderts können im Klimawald MUC circa 7.000 Tonnen CO2 pro Jahr kompensiert werden.
  • Das Holz aus dem Klimawald MUC dient als regional gewonnener Baustoff. Damit bleiben die gespeicherten CO2-Emissionen möglichst langfristig gebunden.
  • Der Klimawald MUC ist außerdem ein attraktives Naherholungsgebiet in der Region.

Der Klimawald, den wir gemeinsam mit dem Flughafen München betreiben, ist einzigartig in Deutschland. Unser Ziel ist es, durch intelligenten Waldumbau eine Mehrleistung an CO2-Speicherung zu generieren.


Die Ökosystemleistungen unserer Wälder gehen aber noch darüber hinaus: Der Wald dient als Ort für Erholungs- und Freizeitaktivitäten und hat eine überragende Bedeutung für Biodiversität und sogar für den Lärmschutz.

Max-Georg Graf von Arco auf Valley

Max-Georg Graf von Arco auf Valley

Schirmherr des Projekts "MUC Klimawald"

Verantwortung für Klima und Umwelt

Der häufigste Baum in heutigen Wirtschaftswäldern ist die Fichte. Gerade sie leidet aber unter dem Klimawandel. Als Hochlagenbaumart verträgt sie höhere Temperaturen und längere Trockenphasen schlecht und wird anfällig für Schädlinge. Kränkelnde Wälder bedeuten nicht nur sinkende Einnahmen der Forstwirte, schwindende Naherholungsräume und weniger Biodiversität, sondern auch eine geringere CO2-Speicherung.

Eine Lösung bietet die Anpassung des Baumbestands an möglichst klimaresistente Arten, die ein Durchschnittsalter von mindestens 75 Jahren erreichen können. Auf diese Weise entwickelt ein Wald im Lauf der Zeit eine Widerstandsfähigkeit gegen den Klimawandel. Das und eine optimierte Bewirtschaftung ermöglicht dann eine im Vergleich zu üblichen Wirtschaftswäldern höhere CO2-Speicherung. 


Impressionen des Klimawaldes

Das regionale Klimaschutzprojekt des Flughafens München

Projektstandorte

Die Flächen für den Klimawald MUC stellt für den vom Flughafen München geplanten Klimawald stellt die Gräflich von Arco’sche Forstverwaltung zur Verfügung. Die fünf Projektstandorte im tertiären Hügelland und in den Flussauen Niederbayerns liegen in den Landkreisen Regensburg, Rottal-Inn, Deggendorf, Dingolfing-Landau und Landshut

Das gesamte Projektgebiet wird am Ende eine Fläche von rund 1.900 Hektar umfassen.


Projektdauer

Das Projekt begann 2021. 

Die Aufbauphase des Klimawalds dauert rund 30 Jahre. Danach folgen die Erhaltungs- und Nutzungsphase sowie die Verjüngungsphase.

Um eine möglichst dauerhafte CO2-Bindung zu erreichen, wird in Anlehnung an international anerkannte Waldschutzprojekte eine Projektlaufzeit von 90 Jahren angestrebt. 

Übersicht über die Standorte

Die fünf Projektstandorte des Klimawalds: St. Johann, Oberköllnbach, Steinberg, Adldorf und Baumgarten

Monitoring & Transparenz

Durch ein kontinuierliches Monitoring wird der Holzzuwachs ermittelt. Die Basis dafür bilden die alle zehn Jahre stattfindenden großen Forstinventuren

Kontinuierliche Auswertungen, Bilanzen und Berichte finden Sie in den Downloads.

Downloads

Anrechnung der CO2-Speicherung

In Deutschland sind Wälder Bestandteil des nationalen CO2-Inventars. Sie dürfen deshalb nicht von beispielsweise Unternehmen für den CO2-Ausgleich in freiwilligen Klimaschutzprojekten verwendet werden. Deshalb erwirbt der Flughafen München für jede Tonne regional im Klimawald gespeichertes CO2 zusätzlich ein internationales CO2-Zertifikat. Auf diesem Weg ist es möglich, dass das im Klimawald MUC vermehrt gebundene CO2 vom Flughafens München zur Anrechnung verwendet werden kann. Die Zertifikate verwaltet der Projektpartner ClimatePartner.

Während zu Beginn der Projektlaufzeit die Kapazität des Klimawalds zur Speicherung von CO2 noch nicht hoch ist, wächst sie bis zur Mitte des Jahrhunderts auf circa 7.000 Tonnen CO2 pro Jahr an. 2035 wird die Speicherkapazität voraussichtlich bei ca. 2.500 Tonnen CO2 liegen.

Biodiversität

Wälder schaffen nicht nur Arbeitsplätze, sie dienen auch der Naherholung und leisten als ungestörte Lebensräume vieler Pflanzen und Tiere einen wichtigen Beitrag zur Biodiversität. Wenn in einem Wald Bäume in allen Wachstumsphasen vertreten und die Arten gegen den Klimawandel möglichst resistent sind, entwickelt sich eine deutlich höhere Biodiversität als in einem üblichen Wirtschaftswald. Das kann auch die biologische Vielfalt in den Nachbarbeständen verbessern. 

Die langfristig ungestörten Standortverhältnisse und eine artenreiche Zusammensetzung machen den Klimawald zu einem Rückzugsort für gefährdete Arten. Er bietet ideale Voraussetzungen dafür, dass der Insektenreichtum, die Vogelarten, die Säugetierpopulationen und Pflanzenarten deutlich ansteigen.

Fragen zum Klimawald?

Nachhaltigkeitsmanagement

Flughafen München GmbH

Projektpartner

Arco’sche Forstverwaltung

ClimatePartner


Wissenschaftliche Begleitung

Prof. Dr. Thomas Seifert

Professur für Waldwachstum und Dendroökologie

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg